Die verschiedenen Ansetzungen des Hardcore-Wrestlings zeichnen sich durch den Verzicht auf Count-outs und Disqualifikationsregeln aus. Es gibt keine örtliche Beschränkung des Matches, sodass sich der Kampf sogar nach außerhalb der Halle verlagern kann. Der Einsatz von Waffen ist für diese Kampfart praktisch obligatorisch. Die Bezeichnung "Hardcore Match" wird in der WWE am häufigsten benutzt; zudem existieren zahlreiche Synonyme wie Street Fight, Extreme Rules Match, No Holds Barred Match oder ECW Rules Match, bei diesen darf man aber nur im Ring pinnen oder aufgeben .
Wrestlemania 22 Hardcore Match
Falls count anywhere
Hierbei handelt es sich um eine Zusatzregel, nach der es möglich ist, den Gegner überall in- und außerhalb der Halle pinnen zu können. In der WWE ist diese Regel mittlerweile ein fester Bestandteil eines jeden Hardcore Matches, es gibt und gab allerdings auch Kämpfe, in denen trotz des Verzichts auf sonstige Regeln ein Punkt nur im Ring erzielt werden kann.
Bei WrestleMania X bestritten Randy Savage und Crush einen als Falls Count Anywhere Match angekündigten Kampf, bei dem der unterlegene Kontrahent nach einem Pin außerhalb des Rings 60 Sekunden Zeit hatte, um wieder in den Ring zu gelangen und so die Niederlage abzuwenden.
Die Idee des Falls count anywhere wurde von der WWE erweitert, indem sie auf ihren Hardcore Champion Title die sogenannte 24/7-Regel anwandte. Sie besagte, dass zu jedem Zeitpunkt an jedem Ort ein Hardcore Match um den Titel stattfinden könnte, wenn ein offizieller WWE-Ringrichter anwesend ist. In der Praxis führte die Regel jedoch eher zu Comedy-Szenen als zu ernsthaften Kämpfen; so wurde z. B. der amtierende Champion unbemerkt beim Schlafen angegriffen.
Death Match
Während die Regeln eines solchen Matches sich nur selten von denen eines Hardcore Matches unterscheiden, ist der Grad der Brutalität meistens deutlich höher. Es werden unübliche, teils völlig obskure Waffen wie Leuchtstoffröhren, Tacker, Kakteen und Rasentrimmer, sowie Glas und Feuer in vielen Variationen eingesetzt. Insbesondere in Japan sind in einigen Death Matches Sprengladungen am Ring befestigt, die nach einer bestimmten Zeit gezündet werden. Zudem gibt es Varianten wie das Crocodile Death Match, in dem der Verlierer nach dem Kampf mit einem Krokodil kämpfen muss. Ein Piranha Death Match kann man nur gewinnen, indem man den Kopf des Gegners für 10 Sekunden in ein im Ring stehendes, mit Wasser und Piranhas gefülltes Behältnis taucht. Solche speziellen Formen des Death Matches wurden hauptsächlich Mitte bis Ende der 90er in Japan erschaffen, wobei in Nordamerika zu dieser Zeit besonders die ECW recht innovativ war und z. B. das Taipei Death Match, in dem die Kontrahenten ihre behandschuhten und mit Klebstoff getränkten Hände vor dem Kampf in Glasscherben tauchen, erfand.
Diese extreme Form des Hardcore Matches kommt fast ausschließlich in Independent-Ligen wie CZW, IWA Mid-South oder Big Japan vor, da größere Ligen ihrem Millionenpublikum einen derartigen Grad an Brutalität nicht zumuten können oder wollen.
Axl Rotten vs. Ian Rotten - Taipei Death Match
First Blood Match
Ziel dieser Sonderform des Hardcore Matches ist es, dem Gegner eine Platz- oder Schnittwunde zuzufügen. Der Kämpfer, der zuerst blutet, verliert den Kampf. Das Bluten geschieht meistens durch so genanntes bladen, wohingegen "echte" Wunden eher unerwünscht sind und auf Grund der Siegbedingung des Matches gar kontraproduktiv für das vorbestimmte Ergebnis sein können (indem der als Sieger gebookte Wrestler ungeplant zuerst blutet).
Stone Cold vs. Kane - First Blood
Barbed Wire Match
Häufig auch als No Ropes Barbed Wire Match bezeichnet. Die Ringseile werden durch Stacheldraht ersetzt, ansonsten entspricht es einem Hardcore Match. In Japan liegen häufig zusätzlich mit Stacheldraht bedeckte Holzbretter (barbed wire boards)oder mit Stacheldraht umwickelte Stühle ("barbed wire Chairs") neben dem Ring; mitunter sind diese mit Sprengstoff ausgestattet, der zu einer Explosion führt, sobald ein Wrestler auf das Brett fällt. Gerade in größeren Ligen ist der Stacheldraht häufig präpariert, um zu heftige Verletzungen zu verhindern.
(ECW) Raven Vs. Sandman - Barbed Wire
Clockwork Orange House of Fun Match
Hier hängen an Stahlketten befestigte Gegenstände über dem Ring und können als Waffen benutzt werden. Ansonsten entspricht die Matchart einem normalen Hardcore Match mit Falls count anywhere-Regel. Raven führte das Match als Bowery Death Match in der WCW ein; später bestritt er auch bei TNA solche Kämpfe; zunächst unter o. g. Namen, später unter der Bezeichnung Raven's House of Fun. In der JCW ist es als Holler Match bekannt.